Beratung

Sie möchten eine Bepflanzung mit einheimischen Wildstauden? Wir helfen Ihnen gerne mit der Zusammenstellung einer standortgerechten Auswahl. Sie können uns das Formular ausgefüllt per E-Mail oder per Post zustellen.

Beratungshilfe für Pflanzenbestellung

Beratungshilfe für Balkonkistli- und Terrassenbepflanzung

Häufig gestellte Fragen

Was sind Stauden?

Stauden sind mehrjährige, krautige Pflanzen, die nicht verholzen. Mit ihren unterirdischen Speicherorganen (Rhizom, Knolle, Zwiebel, Wurzel) oder ihren Rosetten überdauern sie je nach Art die kalte Winter- oder die heisse Sommerzeit.
Stauden sind keine Sträucher.

Was sind Wildpflanzen?

Wildpflanzen sind züchterisch nicht veränderte Pflanzen in ihrer ursprünglichen Wildform. Sie können ein-, zwei- oder mehrjährig oder verholzend sein.

Was sind Wildstauden?

Wildstauden sind mehrjährige, krautige Wildpflanzen.

Kann ich in eine bestehende Wiese oder in einen Rasen säen?

Leider wird der Erfolg gering sein, denn die Samen brauchen direkten Bodenkontakt und die Keimlinge Licht zum Wachsen. Deshalb muss die Grasnarbe der Wiese abgetragen und der Boden fein krümelig gelockert werden, bevor Sie aussäen.

Brauche ich Gräser in der Samenmischung, wenn sie meist von alleine wachsen?

Damit eine Wiese den typischen Wiesencharakter bekommt, braucht es Gräser. Sie geben Struktur und stützen die Blumen. Handelt es sich um eine kleine Fläche, z.B. eine Rabatte oder einen schmalen Streifen, so kann eine reine Blumenwiese Sinn machen.
Hinweis: Die Gräser in den Mischungen sind typische Wiesengräser, die nicht wuchern und sich meist nicht selber ansiedeln; die Gräser in der Heckenkrautmischung sind typische Heckenkraut- bzw. Waldgräser.

Was ist eine Magerwiese?

Magerwiesen gedeihen auf nährstoffarmen Böden (steinig, sandig, durchlässig). Ein magerer Boden unterscheidet sich von einem fetten Boden durch seinen geringen Nährstoffgehalt und durch seinen, aus Sicht der Landwirtschaft, geringen Ertrag. Pflanzenarten der Magerwiesen besitzen oft eine hohe Trockenheitsresistenz. Entscheidend ist aber ihre Fähigkeit, auf nährstoffarmen Böden zu gedeihen. Die Arten der Magerwiesen unterliegen in gedüngten Wiesen und Weiden aufgrund ihrer geringen Konkurrenzkraft anderen Pflanzen im Kampf um das Überleben.

Wie wird ein nährstoffreicher Boden mager?

Enthält ein Boden viele Nährstoffe (lehmig, humos), so spricht man von einem fetten Boden. Ein lehmiger Boden eignet sich auch nach 25 Jahren ohne Dünger nicht für eine Magerwiese. Es gibt die Möglichkeit, den Boden abzuhumusieren und mit mind. 40cm Wandkies aufzufüllen. Dies ist aber ein grosser Eingriff.
Sinnvoller kann es sein, eine Glatthafermischung (die auch sehr blumenreich ist) auf den bestehenden Boden zu säen.

Soll ich die Wildstauden nach der Blüte zurückschneiden?

Grundsätzlich dürfen Sie Wildstauden während und nach der Blüte zurückschneiden, Sie müssen aber nicht. Mit dem Rückschnitt kann man die Entwicklung einer Bepflanzung mit Wildstauden steuern. Man lässt stehen, was gefällt, was versamen darf; man schneidet zurück, von was man nicht mehr möchte, was stört.

Verdorrte Samenstände können im Winter sehr dekorativ sein, zudem dienen die noch vorhandenen Samen als Nahrung, die Stängel als Unterschlupf und Nistmaterial für die Tierwelt.

Zwiebel-, Knollen- und Rhizompflanzen sollten nicht zurückgeschnitten werden, damit die Pflanze durch Einziehen gestärkt wird.

Bei leicht verholzenden Pflanzen wie Polsterthymian und Sonnenröschen empfiehlt sich mindestens 1 Rückschnitt im Sommer, damit sie nicht kahl werden.

Was kann ich tun, damit ein- und zweijährige Pflanzen nicht aus dem Garten verschwinden?

Die Samen unbedingt ausreifen und versamen lassen. Solange die Samen auf offenen Boden fallen, werden sie keimen, wachsen und blühen. Auch muss beim Jäten darauf geachtet werden, dass man bekannte unerwünschte Pflanzen auszupft.

Was ist ein Hopfen-Sämling?

Der Humulus lupulus (Hopfen) ist eine zweihäusige Pflanze, d.h. es gibt solche, die nur weibliche Blüten (dekorative Zapfen) hervorbringen, und solche, die nur männliche Blüten bilden. Ein Sämling ist eine aus einem Samen gewachsene Pflanze. Es kann erst bei der Blütenbildung erkannt werden, ob die Pflanze männlich oder weiblich ist.

Wir kultivieren die Hopfen einerseits aus Samen (natürliche Vermehrung), und andererseits aus Stecklingen von weiblichen Pflanzen.

Warum hat die Wildstaudengärtnerei keine seltenen Pflanzen (z.B. Orchideen, Arnika, Edelweiss, Augentrost) im Sortiment?

Wir möchten unserer Kundschaft in erster Linie heimische Pflanzen anbieten, welche in unseren Gärten auch gedeihen können. Oft würde das mit diesen seltenen und heiklen Pflanzen nicht klappen. Orchideen sind sowohl in Kultur wie auch am gepflanzten Ort auf spezielle Bodenpilze angewiesen.

Augentrost ist (wie auch der Klappertopf, den wir aber als Samen anbieten) eine schmarotzende Pflanze, welche nicht ohne ihre Wirtspflanze gedeihen kann.

Gebirgspflanzen wie Edelweiss, die zwar in der Schweiz heimisch sind, sind auf unserer Höhenstufe florenfremd und haben eher Mühe mit unserem Klima.

Arnika braucht zwingend sauren Boden und erträgt kein kalkhaltiges Giesswasser.

Schnecken: Was tun?

Da scheiden sich die Geister…

Die einen GärtnerInnen haben gelernt, mit den Schnecken zusammenzuleben und haben die Erfahrung gemacht, dass „es“ sich mit der Zeit von selbst reguliert. Sie geben den Kriechlingen einen Platz im Garten, wo sie sein dürfen und nerven sich nicht mehr, wenn der geliebte Rittersporn eines morgens nicht mehr dort ist, wo er gestern noch war. Meistens setzen sie dann gar keinen Rittersporn mehr.

Die anderen GärtnerInnen können es mit folgenden Tricks probieren:

  • Einsammeln: Am besten am frühen Morgen oder am Abend. Auch ein Holzbrett o.ä. kann hilfreich sein. Die Schnecken verstecken sich tagsüber darunter. So muss man es nur umdrehen und die Tierchen einsammeln.
  • Schneckenzaun, Schneckenkränze
  • Nist- und Unterschlupfplätze für Nützlinge gestalten (Igel, Kröte)
  • Schneckenunterschlupfe nach Möglichkeit eliminieren
  • Laufenten halten, sie lieben die Schnecken
  • Heikle Lieblings-Pflanzen zu Beginn der Vegetationszeit jeden Abend/jeden Morgen besuchen und z.B. mit einem Schneckenkranz oder einem Ring aus zerbrochenen Eierschalen oder Stroh schützen, bis sie stark genug sind.
Höhenstufen/Vorkommen

In jeder Höhenstufe, vom Mittelland bis zu den Alpen, haben sich die Pflanzen anders entwickelt und sich so den verschiedenen Bedingungen angepasst. Damit unsere Pflanzen bei Ihnen gut gedeihen können, bieten wir deshalb ein Sortiment an, welches in den besiedelten Höhenlagen der Schweiz wachsen kann. Diese Pflanzen stammen ursprünglich aus den kollinen bis zu den montanen, vereinzelt auch subalpinen Höhenstufen (ca. 400 – 2000 m.ü.M). Pflanzen des Hochgebirges kultivieren wir deshalb nicht in unserer Gärtnerei.

Welche Pflanzen setze ich auf/über 1000 m.ü.M oder im Tessin?

Hier empfiehlt es sich Pflanzen zu wählen, die auch natürlicherweise in diesen Lagen vorkommen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und wir verweisen an dieser Stelle auf die Infos im Buch „Flora Helvetica“ oder auf www.infoflora.ch.

Welche Pflanzen „wuchern“?

Nicht immer und überall breitet sich eine Pflanzenart gleich rasant oder langsam aus. Der Standort spielt hier eine massgebende Rolle, ebenso die Wuchskraft der direkten Pflanzen-Nachbarn. Zudem ist es oft ein persönliches Empfinden, ob eine Pflanze wuchert oder nicht. Was tun bei „wuchernden“ Pflanzen?

  • Samenstände frühzeitig entfernen
  • Ober- und unterirdische Ausläufer, Wurzeln grosszügig abschneiden und ausstechen, oder sogar die Pflanze in einem Topf in die Erde einpflanzen.
Haben Sie Blumenzwiebeln?

Wir haben einige Zwiebeln- und Knollenpflanzen im Angebot, aber wir verkaufen sie wie alle anderen Pflanzen im Topf.

Es hat jeweils mehrere Knollen in einem Topf; einmal angesiedelt im Garten, können sie sich von da aus weiter versamen und ausbreiten. Um dies zu beobachten, braucht es ein paar Jahre - lassen Sie sich überraschen.

Die Kultur der Zwiebel- und Knollenpflanzen ist recht aufwändig und dauert einige Jahre - so können wir noch nicht alle gewünschten Arten (in genügender Zahl) anbieten.

Haben Sie eine Samenmischung für Schmetterlinge?

Nein. Wählen Sie die richtige Samenmischung für Ihren Standort im Garten. Jede Samenmischung von uns enthält viele Pflanzen für Schmetterlinge, und auch für Bienen, Hummeln...

Wir haben eine Liste zusammengestellt, die eine Übersicht der heimischen Futter- und Nektarpflanzen für Schmetterlinge bietet.

Gibt es Pflanzen, welche das Gras in einer Wiese reduzieren?

Ja, der Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus) ist eine einjährige Pflanze, welche als Halbschmarotzer bestimmte Gräser braucht, und deshalb den Graswuchs eindämmt. Rhinanthus alectorolophus ist bei uns nur als Samen erhältlich. Die Samen werden am besten ab Mitte Juni nach dem Mähen gesät. Im folgenden Jahr sollte die Wiese erst nach der Selbstaussaat gemäht werden.

Welche Pflanzen sind essbar?

Viele unserer Wildpflanzen sind essbar - einige jedoch sind stark giftig. Das Buch 'Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen' gibt detailliert Auskunft. Es gibt auch einige Websites, welche die essbaren Wildpflanzen auflisten.

Setzen, Säen, Pflege

Setzen

Wildpflanzen können grundsätzlich während der ganzen Vegetationszeit gesetzt werden. Im Sommer bei langer Trockenheit darauf achten, dass die frisch gesetzten Pflanzen ausreichend gegossen werden - bis die Wurzeln in den Boden gewachsen sind.

Säen

Unsere Samen gewinnen wir von zahlreichen und somit genetisch unterschiedlichen Mutterpflanzen, die wir selber kultivieren.

Tipps zum Aussäen

In Aussaatschalen oder direkt im Garten in feinkrümelige Erde säen. Die Samen leicht decken oder einrechen bzw. andrücken. Aussaatschale angiessen; im Garten kann dies der Regen übernehmen. Während der Keimphase - die, abhängig vom Zeitpunkt der Aussaat, den Aussaatbedingungen und der Pflanzenart, unterschiedlich lange dauert - feucht halten.

Später nur bekannte, nicht erwünschte Kräuter ausjäten.

  • Wintersaat: Samen von Kaltkeimern benötigen zum Keimen mehrere Kalt-Warm-Phasen. Aussaat: November - Februar.
  • Sofortsaat: Diese Samen sind nicht lange haltbar; sofort aussäen. Keimung z.T. sofort, meist aber erst im folgenden Frühjahr. Aussaatschalen entsprechend lange stehen lassen.

Angaben zu Winter- und Sofortsaat sind ausschliesslich in der Sortimentliste ersichtlich.

Pflege – Giessen

Pflanzen im Garten brauchen - ausser nach dem Setzen - meistens kein zusätzliches Wasser. Die Wurzeln holen sich die Feuchtigkeit aus dem Boden.

Pflanzen im Balkonkistli oder im Topf müssen bei Trockenheit alle 2-3 Tage gegossen werden. Wichtig: So viel Wasser geben, bis der ganze Herdballen im Topf oder im Balkonkistli sehr feucht ist. Pflanzen im Balkonkistli oder im Topf dürfen zwischendurch auch mal ganz austrocknen.

Rückschnitt

Wiesenpflanzen werden am besten gleich nach der Blüte zurück geschnitten, damit sie noch eine zweite Blüte entwickeln können.

Viele Wildpflanzen machen eine schöne Herbstfärbung, bei einigen Wildpflanzen sehen auch die Samenstände dekorativ aus. Mit einem Rückschnitt vor der Ausreifung der Samen kann verhindert werden, dass die Pflanze sich zu stark ausbreitet.

Rückschnitt und Jäten sind gestalterische Massnahmen im Naturgarten.

Informationen zu den diversen Samenmischungen (PDF)

Pflanzenverwendung

Wildpflanzen sind züchterisch nicht veränderte Arten, die aus einem uns nahen Florengebiet stammen.

Während Jahrhunderten haben sich Pflanzen und Tiere gemeinsam entwickelt. In dieser Zeit hat sich ein gegenseitiges, empfindliches Abhängigkeitsverhältnis gebildet. Der Begriff 'Ökosystem' meint dieses Beziehungsgeflecht zwischen Pflanzen, Tieren und Umgebung.

Jede Pflanze hat ihre Standorte, oder jeder Standort ist Lebensraum für bestimmte Pflanzengemeinschaften.

Standort: Lebensräume im Garten – die Natur als Inspiration

In der Natur leben Pflanzen mit ähnlichen Standortansprüchen (Besonnung, Wasser, Temperatur, Bodenart u.v.a.m.) gemeinsam in gleichen Lebensräumen. Zu solchen Pflanzengesellschaften gehören entsprechende Tiergesellschaften. Die Übergänge vom einen zum anderen Standort sind fliessend – vom Heckenrand zur Wiese; von der Feuchtwiese zum Weiher ...

Werden Wildpflanzen im Garten standortgerecht gepflanzt, fügen sie sich zu harmonisch wirkenden Lebensräumen. Auch die Pflegearbeiten werden sich so in Grenzen halten. Teilen Sie Ihrem Garten die entsprechenden Lebensbereiche zu und unterscheiden Sie anschliessend nach Lichtverhältnissen und Bodenfeuchtigkeit. Wildstauden eignen sich auch ausgezeichnet für Balkonbepflanzungen; sie sind pflegeleicht, winterhart und viele von ihnen langlebig.

In unserer Standortliste (Wildstaudenverwendung auf einen Blick) finden Sie zu jedem Lebensraum geeignete Wildstauden; mit Hilfe von Zusatzangaben lässt sich die Auswahl verfeinern. Sie können sich aber auch in unserer Datenbank Pflanzensuche/ Shop passende Pflanzen zusammenstellen.

Wiese

In der Natur

Wiesen entstehen und bleiben nur durch Eingriffe des Menschen – manchmal unter „Mithilfe“ von Nutztieren. Ohne diese Nutzung würden Wiesen verbuschen und sich unterhalb der Waldgrenze in Richtung Wald entwickeln.

Aufgrund unterschiedlicher Bodenverhältnisse (z.B. Humus-/Steinanteil, Wasserhaushalt), der Lage (Hangneigung, Besonnung) und Nutzung (Zeitpunkt, Häufigkeit und Art des Schnitts) sind unzählige verschiedene Wiesentypen entstanden. Es dauert oft Jahrzehnte, bis sich eine stabile, gereifte Wiese entwickelt hat. Gräser bilden ein wichtiges Gerüst in Wiesen.

Im Garten

Gartenboden im Mittelland ist meist humus- und somit eher nährstoffreich, oft schwer (lehmig) und daher eher feucht. Pflanzenarten der Fettwiesen (Glatthaferwiese) bilden bunte, blütenreiche, üppige Teppiche. Gezielter Rückschnitt kurz vor dem Abblühen regt die Pflanzen zur Bildung einer zweiten Blüte an.

Magerwiesen (Mesobrometum) sind besonders artenreich, benötigen jedoch Voraussetzungen, die in den wenigsten Gärten vorhanden sind: steinig, mager, durchlässig, eher trocken, voll besonnt. Solche Bedingungen können mit einigem Aufwand auch künstlich geschaffen werden. Viele Arten der Magerwiesen eignen sich auch ausgezeichnet für sonnseitige Balkonbepflanzungen. Wildstaudenbeete können je nach Bodenverhältnissen mit Pflanzenarten von Fett- und/oder Magerwiesen und passenden Gräsern bepflanzt werden. So kann die Pflege mit einem individuellen Rückschnitt gezielter vorgenommen werden.

Heckenrand, Baumunterwuchs

In der Natur

Unter Sträuchern und Bäumen ist der Boden meist humos, die Besonnung ändert sich mit den Jahreszeiten und mit der zunehmenden Grösse der Gehölze. Im Gehölzschatten ist die Luft eher feucht und kühl. Auf der Sonnenseite ist der Boden oft eher trocken und warm. Viele Frühlingsblüher sind Bewohner dieses Lebensbereiches.

Im Garten

Es gilt zu unterscheiden zwischen warmer, sonniger, offener Lage nach Süden, oder der halbschattig bis schattigen, kühlen Nordlage und den wechselschattigen Ost- und Westrändern. Die verrottenden Blätter von Sträuchern und Bäumen bilden mit der Zeit eine mehr oder weniger dicke und willkommene Humusschicht. Viele „Schattenstauden“ tragen attraktives Blattwerk, immergrüne Pflanzen sorgen für ganzjährigen Blickfang. Trockenheitsliebende Pflanzen aus diesem Lebensbereich sind auch geeignet für sonnige bzw. schattige Bereiche an Mauern oder Hauswänden.

Feuchte und wechselfeuchte Standorte

In der Natur

Am Rand von stehenden oder fliessenden Gewässern ist der Boden feucht bis nass, teilweise überflutet bzw. abtrocknend, oft eher nährstoffreich und meist besonnt. Beispiele: Feuchtwiesen, Ried, Bachufer (Hochstaudenflur).

Im Garten

An meist besonnten, eher lehmig-nährstoffreichen, feuchtnassen bis zeitweilig austrocknenden Orten. Beispiele: unter Dachrinne, Feuchtgraben, Teichrand. Die Arten der Hochstaudenflur blühen besonders üppig und bunt, die meisten davon im Sommer und Herbst.

Wasser

In der Natur

Der Uferbereich von stehenden Gewässern weist verschiedene, fliessend ineinander übergehende Zonen auf. Im Wasser leben neben aufrecht wachsenden Stauden (z.B. Wasserschwertlilie, Schwanenblume) auch Schwimmblattpflanzen (z.B. Froschbiss, See- oder Teichrose) und frei schwimmende Unterwasserpflanzen (z.B. Hornblatt, Tausendblatt).

Im Garten

Für alle in Gartenteichen üblichen Wassertiefen gibt es geeignete einheimische Wildpflanzen. Wir unterscheiden zwischen Sumpfzone (0 – ca. 5 cm), Flachwasserzone (ca. 5 – 40 cm) und Tiefwasserzone (ab ca. 40 cm). Beachten Sie bei der Bepflanzungsplanung, dass viele Pflanzen dieses Lebensraums einen erstaunlichen Ausbreitungsdrang haben. Um Teile der Wasseroberfläche offen zu halten, muss man hier ab und zu regulierend eingreifen.

Pionier- oder Ruderalstandorte

In der Natur

Pionierflächen zeichnen sich durch eine ausgeprägte Dynamik aus. Sie finden sich auf kargen Böden (Kies, Sand), aber auch auf nährstoffreicheren, lehmigen. Pionierflächen entstehen nach einem massiven Eingriff: Wenn Humus abrutscht oder bei einem Bau entfernt wird; wenn gepflügt wird; wenn ein Baum gefällt wird und plötzlich Licht im Übermass vorhanden ist; auf Dächern, in Trockenmauern, entlang von Strassen und Wegen, auf Kies- und Schuttplätzen. Pionierpflanzen sind somit Spezialisten in der Erstbesiedlung freier unbewachsener Flächen; viele sind ein- oder zweijährig, blühen reich, wurzeln tief und versamen üppig.

Im Garten

Ruderalpflanzen wie z.B. die Wegwarte mögen kiesigen, mageren, trockenen Boden und wachsen an Wegrändern, auf Kiesflächen, in Pflaster- und Mauerritzen. Waldschlagflächen sind sonnige, nährstoffreiche, humose Flächen mit eher frischem (Wald-)Boden. Waldschlagpflanzen wie Königskerze, Fingerhut oder Wald-Weidenröschen eignen sich daher als Pioniere für neu humusierte Flächen im Garten. Die Ackerbegleitpflanzen wie z.B. Kornrade sind meist einjährig und benötigen offenen, umgebrochenen Boden. Sie können frisch bepflanzte Flächen oder das Gemüsebeet beleben.

Lichtverhältnisse

vollsonnig

Die Sonne erreicht diesen Standort ganztags oder zumindest während der wärmsten Zeit des Tages.

sonnig

Der Bereich ist die meiste Zeit des Tages sehr hell, jedoch während der heissesten Zeit vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt.

halbschattig

Flächen, die durch Gebäude oder Gehölze in östlicher oder westlicher Richtung ca. halbtags und vor allem während der Mittagsstunden beschattet werden.

schattig

Flächen, die ganztags im Schatten von Gebäuden oder Gehölzen liegen.

Bodenverhältnisse

trocken

Der Boden fühlt sich fast immer trocken an. Trockenen Boden findet man in sonnigen Hanglagen bei gutem Wasserabzug oder im Regenschatten von Gebäuden.

frisch / wechselfeucht

Meist fühlt sich der Boden etwas feucht an, zeitweilig kann er aber auch trocken sein oder viel Feuchtigkeit enthalten. Normaler Gartenboden ist meist frisch.

feucht

Der Boden ist fast ganzjährig feucht. Diese Verhältnisse findet man in grundwassernahen Lagen. Feuchter Boden lässt sich in der Hand formen ohne zu zerbröckeln.

nass

Nasse Böden erkennt man daran, dass eine Grube sich mit Wasser füllt, weil mehr Wasser vorhanden ist, als der Boden aufnehmen kann.

Naturgarten

Im Unterschied zum konventionellen Garten zeichnet sich eine naturnahe Anlage durch folgende Merkmale aus:

  • Ein Naturgarten bietet nicht nur Lebensraum für die Benutzerinnen und Benutzer, sondern auch für einheimische Pflanzen und Tiere. Neben naturnahen Elementen wie Wasser oder Steinhaufen bilden vor allem einheimische Wildpflanzen ökologisch das Rückgrat des Naturgartens. Eine naturnahe Anlage soll aber kein Mini-Naturschutzgebiet sein. Ein Garten ist und bleibt ein bewusst gestalteter und gepflegter Freiraum, der von Menschen genutzt wird.
  • Anlage und Pflege eines naturnahen Gartens erfolgen umweltschonend: lokale Materialien statt Torf, wieder verwertbare Natursteine statt Einwegbetonelemente, sickerfähige Beläge statt versiegelte Flächen. Keine Verwendung von Giften und Kunstdünger.
  • Ein Naturgarten braucht Entwicklungsspielraum, er ist dynamisch und verändert sich laufend. Eine Abkehr vom durchgestylten, sterilen Grün hin zum dynamischen, entwicklungsfähigen, lebensgerechten Umfeld. Die Angst vor Veränderung wandelt sich zur Freude an Überraschung.

Sortiments- und Speziallisten

Sie können die Listen bei uns gerne kostenlos bestellen oder als PDF herunterladen.

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